Die Stadtverkehr Euskirchen GmbH (SVE) hat eine neue Art der Ticketkontrolle eingeführt. Inhaber von elektronischen Tickets, etwa dem JobTicket, müssen beim Einstieg in den Stadtbus ab sofort ihr Ticket am Bordrechner durch kurzes Auflegen prüfen lassen. Gleiches gilt für HandyTicket-Inhaber, die ihr Ticket dann durch den Bordrechner scannen lassen müssen. Klassische Tickets werden weiterhin den Busfahrern vorgezeigt.
Der Einstieg in die Busse ist, wie bisher auch, nur vorne zulässig (Ausnahmen etwa für mobilitätseingeschränkte Menschen). In den letzten Jahren wurde seitens der SVE jedoch nicht darauf geachtet und in der Praxis wurden beide Türen genutzt. Aktuell werden die Fahrgäste am Euskirchener Bahnhof durch Personal auf den zwingenden Vordereinstieg hingewiesen.
Grundsätzlich ist es zu begrüßen, dass die SVE ihre Ticketkontrollen intensiviert. In anderen Städten und auch Ländern ist es gängige Praxis, bei Fahrtbeginn das Ticket vorzuzeigen oder sogar zu prüfen. Auch die SVE ist diesen Schritt schon vor Jahren gegangen und hat die Sichtkontrolle durch die Busfahrer eingeführt. Leider ist diese Kontrollle über die Jahre mehr und mehr abgeflacht, sodass man sehr oft den Bus ohne Kontrolle betreten konnte. Es bleibt nun abzuwarten, ob die SVE den strikten Vordereinstieg und die Kontrolle mit Hilfe des Bordrechners durchhält.
Keinerlei öffentliche Informationen gibt es bisher darüber, inwiefern durch die Bordrechner bei der Ticketprüfung Daten erhoben und diese durch die SVE ausgewertet werden. Auf der Internetseite der SVE heißt es, die Kontrolle erfolge, „um die Fahrgelderhebung und damit das Fortbestehen der Verkehre zu sichern„. Hier gilt es kritisch zu hinterfragen, ob das System auf eine reine Gültigkeitsprüfung der Tickets ausgelegt ist oder ob es noch weitere Funktionen besitzt, etwa Datenspeicherung oder Erstellung eines Kartenprofils. Ich werde dazu in den nächsten Tagen eine Anfrage an die SVE richten.
Ergänzung 26.08.2017: Auch Kölner Stadt-Anzeiger und Kölnische Rundschau berichten über die neuen Ticketkontrollen der SVE. Demnach werden den Fahrern bei der Prüfung des Tickets die allgemeine Gültigkeit und die möglichen Tarifzonen angezeigt. Außerdem kann das Geburtsdatum und das Geschlecht eingesehen werden.